In der Zeit des Corona bedingten Lockdowns im Frühjahr 2020 fiel mir neben all den anstrengenden täglichen  Nachrichten  eine Sache besonders auf : wie oft die Kinder, die nicht  auf die gesperrten Spielplätze durften, stattdessen in den Bäumen kletterten.„ Der Spielplatz ist geschlossen, aber der Baum hat noch offen“, kam mir in den Sinn. Und ich erinnerte mich an den Baum meiner Kindheit  , eine alte Linde, in die ich gerne kletterte. Sie stand auf dem Spielplatz hinter unserem Haus.In ihrer Krone fühlte ich mich wohl und geborgen. In meinem Projekt  „ Kindheitsbäume“ geht es um  die Verbindung von Menschen mit  „ihren“ Bäumen. In dieser Ausstellung zeige ich Portraits aller Altersgruppen: Erwachsene, die mit den Bäumen ihrer Kindheit erneut in Kontakt treten , ebenso wie Kinder , die sich in ihren Kletterbäumen zeigen.Begleitet werden die Bilder von kurzen Texten der Dargestellten.
Menschen sind Bäumen von jeher verbunden.Wir erfreuen uns an ihrem Anblick, wir sitzen unter ihnen, lehnen uns an, wir suchen ihren Schutz und manchmal vertrauen wir ihnen auch unsere Geheimnisse an.Meine Linde gibt es heute nicht mehr, doch an ihrer Stelle steht jetzt ein „Lindenbusch“ Aus dem alten Wurzelstock wächst neues Leben.

Gefördert von der freien und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, der Hamburgischen Kulturstiftung, dem Neustart Kultur.